TABLETTEUR.DE - Tablettierung in der Pharmaindustrie
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Titel der Webseite

Willkommen auf Tabletteur.de

Eine private Webseite für Beschäftigte der Tablettierung in der Pharmaindustrie

Diese Homepage soll dazu dienen, einen Austausch an Wissen, Erkenntnissen, Erfahrungen und Tipps unter Mitarbeitern im Bereich Tablettierung zu ermöglichen. Für Anregungen und Vorschläge aller Art wäre ich sehr dankbar, außerdem kommt es allen Interessenten zugute.


Grundlage/Grundprinzip:

Tablettierung: Tabletten und Kerne


                 

Tabletten und Kerne sind einzeldosierte feste Arzneiformen, die durch Presskraft aus Pulvern oder Granulaten mit oder ohne Hilfsstoffe auf Tablettenpressen gefertigt werden. Die Formen der Tabletten sind unterschiedlich. Insbesondere bei Tabletten zur oralen Einnahme hat sich die bikonvexe Form (rund, oben/unten gewölbt teilw. mit Bruchkerbe und Prägung) durchgesetzt. Mit fast die Hälfte allen Arzneiformen nehmen Tabletten eine besondere Stellung ein.

Der Name leitet sich von „tabuletta“ (Latein = Täfelchen) ab. In den Arzneibüchern wie im Europäisches Arzneibuch (PhEur) werden Tabletten als Compressi bezeichnet. Allerdings konnte sich dieser Bezeichnung weder in der pharmazeutischen Technologie, noch in anderen medizinischen Bereichen durchsetzen.

Sehr viele Wirkstoffe können tablettiert werden; einige direkt, das heißt ohne weitere Verarbeitung des Pulvers oder Pulvergemisches (Direktverpressung), die meisten über die Zwischenstufe des Granulats.


Vorteile von Tabletten:
  • günstige Produktion
  • verhältnismäßig einfache Herstellung
  • mengenmäßig große Produktion auf geeigneten Maschinen möglich
  • gut/genau dosierbar
  • gut verpackungs-, transportier- und lagerfähig
  • gute Stabilität des Wirkstoffes in der Arzneiform
  • einfacher Konsum/Anwendung
Direkttablettierung

Unter Direkttablettierung versteht man das Verpressen der Pulver oder Pulvergemischen mit oder ohne Zusatz von Hilfsstoffen ohne weitere Vorbehandlung. Sie erscheint damit einfach und günstig. Nachteilig ist, dass nur wenige Substanzen die zur Direkttablettierung notwendigen Eigenschaften, insbesondere die Fließfähigkeit der Haufwerke und die Bindungskräfte zwischen den Partikeln, besitzen.

Grob kristalline Pulver mit kubischen Kristallen lassen sich am besten verarbeiten. Eine Korngröße von 0,5 bis 1 µm ist optimal. Die Pulver/Mischungen sollen trocken sein, also eine Restfeuchte von max. 30% aufweisen und in Räumen verpresst werden, die eine maximale relative Luftfeuchtigkeit von 20% aufweisen.

Zur Direkttablettierung geeignet:
Natriumchlorid (Kochsalz), Kaliumchlorid, Zinksulfat, Ammoniumchlorid, Pflanzenpulver und Trockenextrakte


Hilfsstoffe

Durch den zusätzliche Verwendung von Hilfsstoffen werden in der Mischung die zur Tablettierung notwendigen Eigenschaften verbessert und die Eigenschaften der fertigen Tablette modifiziert.

Fließregulierungsmittel verbessern die Fließeigenschaften des Haufwerkes: Hochdisperses Siliziumdioxid besitzt eine hohe spezifische Oberfläche und kann bis zu 40% H2O aufnehmen ohne seine Fließfähigkeit zu verlieren.

Binde-/Sprengmittel (Zerfallsmittel) verbessern das Verpressen zu haltbaren Tabletten (=Verbesserung der Partikelhaftung) und das spätere Zerfallen der Tabletten im Magen-Darm-Trakt: Cellulose, besonders mikrokristalline Cellulose oder mikrofeine Cellulose, führt zu bruchfesten Tabletten, verschlechtert aber auch die Fließeigenschaften. Durch ihr Quellvermögen bedingt sie kurze Zerfallszeiten. Milchzucker (Lactose), eingesetzt wird meistens das alpha-Lactosemonohydrat, als Trockenbindemittel.

Schmiermittel Verbessern die Eigenschaften zur Verpressung auf der Tablettenpresse. Die frisch verpressten Tabletten bleiben nicht so leicht an den Pressstempeln kleben. (z.B. Magnesiumstearat)




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Kay-Uwe Bilek
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